(Teil 1 der Blogserie über Kopfschmerzen)
Mehr als die Hälfte der Kopfschmerzpatienten leiden unter Spannungskopfschmerzen. Ständige Muskelspannungen im Nacken haben Einfluss auf die Muskeln am Schädel. Charakteristisch sind drückend oder ziehende Schmerzen, die sich vom Nacken über den Kopf zur Stirn ausbreiten.
Hauptursache sind Fehlhaltungen zum Beispiel bei Bildschirmarbeit. Auch andere Ursachen, die die Augen oder Ohren stark beanspruchen, sorgen für unausgeglichene Muskeln im Nacken. So wie z.B. falsch eingestellte Brillenstärken. Regelmäßiger negativer Stress gilt ebenfalls als Auslöser für Spannungskopfschmerzen. Seltenere Ursachen können beispielsweise Verletzungen der Halswirbelsäule nach einem Unfall oder Narben sein. Eine schlechte Schlafhygiene wirkt wie ein Verstärker bei Spannungskopfschmerzen.
Die dauerhafte Anspannung der Muskeln im Nacken führt zur Muskelermüdung und anschließend zu Muskelschmerzen.
Eine nachhaltige Behandlung von Spannungskopfschmerzen erfordert eine genaue Analyse der Kopf- und Körperhaltung. Kopf und obere Halswirbelsäule reagieren sehr empfindlich auf Fehlhaltungen bzw. Fehlstellungen in der Wirbelsäule und im Becken. Denn bei einer veränderten Körperhaltung muss stets der Kopf ausgerichtet werden, damit sich die Augen auf einer waagerechten Linie befinden. Der Preis für die dauerhaft hohe Anstrengung ist Schmerz.
Spannungskopfschmerzen können zusammen mit Ohrgeräuschen, Schwindel oder verschwommene Sicht auftreten. Manchmal beklagen Patienten auch Atem- oder Verdauungsprobleme. Bei starken Muskelverspannungen können Schulterschmerzen oder Missempfindungen in den Armen auftreten.
Was können Sie bei Spannungskopfschmerzen tun?
Lernen Sie zu entspannen.
Entspannung bedeutet in seiner einfachsten Form, Zeit für sich zu nehmen. Jeder Mensch kennt Dinge, die eine positive Aufmerksamkeit erzeugen. Auch das Planen und Zubereiten einer gesunden Mahlzeit sollte mit positiven Gedanken verbunden sein. Gelingt die Entspannung nicht mehr aus eigenem Antrieb, gibt es viele Angebote, die Sie unterstützen. Mit einer Hypnose kann ganz gezielt und schnell positive Aufmerksamkeit auch nachhaltig erzeugt werden. Entspannungstechniken wie Massage oder Yoga können ebenfalls Stress und Anspannung reduzieren.
Prüfen Sie Ihre Schlafhygiene.
Sorgen Sie für die besten Bedingungen für einen erholsamen Schlaf, indem Sie Ihr Schlafzimmer nachts dunkel und ruhig gestalten. Sie sollten auch eine angenehme Temperatur in Ihrem Raum halten und sicherstellen, dass das Bett für Sie bequem ist. Vermeiden Sie schweres Essen, Koffein, Alkohol oder Nikotin vor dem Schlafengehen. Diese Substanzen können Ihre Schlafqualität beeinträchtigen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus kann durch eine unangemessene Beleuchtung gestört sein. Achten Sie auf weißes Licht tagsüber am Arbeitsplatz und ein Licht mit viel Rotanteil am Abend. Stellen Sie auch die Farbtemperatur der Bildschirme entsprechend ein (für viele Systeme gibt es eine App dafür). Kopfkissen haben einen sehr großen Einfluss auf die Kopfhaltung und die Spannung der Halswirbelsäule. Oft werben Hersteller von Kopfkissen mit Attributen wie „gesund“ oder „natürlich“. Für eine Beurteilung, ob diese so beworbenen Kissen für Sie persönlich einen nachhaltigen Schlaf bieten, sind diese Aussagen wertlos.
Sport kann bei Spannungskopfschmerzen helfen oder schaden.
Besonders die Auswahl der Sportart ist dabei wichtig. Gegen Spannungskopfschmerzen sollten Sie am besten Ausdauersportarten wählen, wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen. Diese Art von Sport fördert die Durchblutung des Gehirns und sorgt dafür, dass der Körper mehr Endorphine produziert. Endorphine sind körpereigene Schmerzmittel, die die Schmerzen lindern. Das ermöglicht Sie, Ihren Alltag wieder normal zu leben. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig kleine Pausen einlegen und sich nach getaner Arbeit einige Minuten entspannen.
Wie kann die Osteopathie helfen?
Eine Analyse der Lebensgewohnheiten ist wichtig, um Risikofaktoren zu bestimmen. Ein Osteopath kann Ihnen dabei helfen, die Ursachen zu identifizieren. Bei einem Checkup werden die Kopfgelenke und die Wirbelsäule genau untersucht. Auch die Stellung der Beckens und die Beinachsen werden begutachtet. Andere chronische Erkrankungen, Essgewohnheiten und Verdauungsprobleme sowie Stress und Schlafgewohnheiten spielen ebenfalls eine Rolle. Oft ist es notwendig, dass bei Patienten mit Spannungskopfschmerzen Nacken- und Schulterverspannungen mit behandelt werden.