Haltungskorrektur

Von Fuß bis Kopf stabil

Die aufrechte Haltung und der aufrechte Gang zeichnen den Menschen aus. Sie gelten als ein Gradmesser für Gesundheit und Wohlbefinden. Eine aufgerichtete Haltung suggeriert Kraft und Selbstbewusstsein.

Verschiedene Aspekte fördern eine aufrechte die Haltung und einen natürlichen Gang:

Windflüchter

Wie der Windflüchter, der vom Wind geformt wird, verändern Menschen ihre Haltung, wenn äußere Kräfte einer natürlichen Aufrichtung entgegen wirken. Diese Kräfte sind vor allem Verletzungen, sitzende Tätigkeiten, chronische Erkrankungen oder angeborene Strukturveränderungen.

Welche Strukturen im Körper beeinflussen die aufrechte Haltung?

No. 1 – Die Wirbelsäule

Der wichtigste Aspekt der Aufrichtung des Menschen ist die Wirbelsäule. Die als natürlich angesehene „Doppel-S“-Form der Wirbelsäule entwickelt sich im Säuglingsalter. Wenn das Baby lernt den Kopf zu heben, bewirken Muskelspannungen, dass die Wirbelkörper im Hals sich anpassen. Sitzen, Krabbeln und die ersten Schritte bewirken eine weitere Anpassung der Wirbelsäule gegen die Schwerkraft und geben der Wirbelsäule ihre Form.

Überwiegendes Sitzen, Bewegungsmangel, Stress, einseitige körperliche Arbeit prägen Muskeln, Faszien – und nach langer Zeit auch die Knochen. Nicht selten ist das ein schmerzhafter Vorgang.

No. 2 – Die Füße

Die Füße sind das Fundament der aufrechten Haltung. Über keinen anderen Körperteil gibt es so viele Missverständnisse und Halbwahrheiten. Festes Schuhwerk wird schon für Kleinkinder als notwendig erwachtet. Modische bzw. gesellschaftliche Zwänge stehen über Gesundheit und Wohlbefinden.

Schuhe
Was kennzeichnet gesunde Füße?
  • Fuß- und Sprunggelenke können den Großteil der Schwerpunktausrichtung übernehmen
  • Aktive Beweglichkeit der Fußgewölbe
  • Entspannte Zehen im neutralen Stand
  • Schmerzfreies Gehen und Stehen

Über die Sprunggelenke sind die Füße mechanisch mit dem Körper verbunden. Die Stellung der Sprunggelenke beeinflusst die Stabilität der Knie, der Hüfte, des Beckens und der Wirbelsäule.

No. 3 – Die Beinachsen

Die Traglinien der Beine verlaufen zwischen Hüftkopf, Kniegelenk und Sprunggelenke (Mikulicz-Linie). Ist diese Linie im neutralen Stand nicht senkrecht, erscheinen z. B. die sogenannten X- oder O-Beine. Obwohl die Knie am meisten unter den Achsabweichungen leiden, sind sie selten die Ursache für Schmerzen oder Verletzungen.

Achsabweichungen der Beine erhöhen deutlich das Risiko für Verletzungen und Verschleißerscheinungen in den Knien wie zum Beispiel Meniskusrisse oder Arthrose.

No. 4 – Das Becken und die Hüftgelenke

Das Becken ist komplexen mechanischen Belastungsreizen ausgesetzt. Es gibt Kräfte, die von oben (Wirbelsäule) auf das Becken wirken, von unten (Beine) und aus dem Inneren des Bauches heraus. Muskeln und Faszien leiten die Kräfte aus der Wirbelsäule, den Beinen und den inneren Organen in die jeweils andere Richtung weiter.

Autobahnkreuz

Läuft das Spiel der Kräfte aus dem Takt, können vielfältige Schmerzsymptome die Folge sein.

No. 5 – Der Schultergürtel

Die Schultern (bzw. der Schultergürtel) hat nur eine Aufgabe: Die maximale Beweglichkeit der Arme unter Zugbelastung zu gewährleisten. Unsere Schultern sind das markanteste Erbe unserer Vorfahren, den Affen.

Heben, Tragen, Ziehen, alle Bänder und Muskeln im Schultergürtel arbeiten nach diesem Prinzip.

Schaukel

Im Zusammenspiel mit den Muskeln des oberen Rückens und der Brust können Stoß- und Wurfbewegungen ermöglicht werden.

Nur eine dem natürlichen Zweck der Schultern ausgerichtet Bewegung trägt zur langfristigen Gesundheit der Schultern bei. Zu wenig oder zu viel Belastung für den Schultergürtel ist für viele Menschen eine schmerzhafte Erfahrung.

No. 6 – Der Kopf

Der Kopf und die obere Halswirbelsäule gehören zu den empfindlichsten Strukturen. Dysbalancen im Rumpf und in den Beinen wirken sich sehr oft auf die Aufrichtung von Kopf und Halswirbelsäule aus.

Ein lang zurück liegendes Trauma (z. B. Unfall, Verletzung) in der oberen Halswirbelsäule (HWS) oder am Kopf kann sehr vielfältige Symptome machen. Die Spätsymptome eines HWS-Traumas oder eines Schädels-Hirn-Traumas können aufgrund der komplexen Wechselwirkungen von mechanischen und neurologischen Strukturen außerordentlich vielschichtig sein. Auch die Psyche will in dieser Region etwas mitreden. Dazu sind noch überlebenswichtige Funktionen wie Wahrnehmung (Hören, Sehen, Riechen), Atmung, Nahrungsaufnahme, Kommunikation, Kognition und Psyche im Kopf angesiedelt.

No. 7 – Die Psyche

Angst, Stress, Schmerzen, Trauer, Wut oder Unsicherheit spiegeln sich in unserer Haltung wider. Dies kann bei Menschen entweder sehr deutlich in Erscheinung treten oder ganz subtil.

Ebenso deutlich oder unbewusst ist die Reaktion anderer Menschen auf Veränderungen der Körperhaltung eines Gegenüber.

Wie machen sich Haltungsfehler bemerkbar?

Viele Patienten wissen, dass sie eine „schlechte“ Haltung haben und suchen deshalb Hilfe. Probleme mit der Körperstatik können sich jedoch auch ohne offensichtliche Haltungsdefizite andeuten.

  • Häufige Krämpfe oder Schmerzen in den Waden oder anderen Beinmuskeln
  • Regelmäßige Rückenschmerzen, Schulter oder Nackenbeschwerden
  • Häufige Spannungskopfschmerzen
  • Schmerzen im Kiefergelenk, nächtliches Zähneknirschen
  • Atemprobleme, nicht mehr tief Einatmen können
  • Knieschmerzen
  • Viel Stress, Sorgen oder Ängste

Haltungsdefizite müssen immer im Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen betrachtet werden. Eine Arthrose im Knie z. B. ist gleichzeitig Ursache und Folge einer unzureichenden Körperstatik.

Was hilft?

Um die körperliche und emotionale Balance (wieder) herzustellen, muss die Ursache für die Dysbalance identifiziert werden.

Vor der Behandlung steht die Diagnose. Umso genauer die Ursache einer Fehlhaltung identifiziert ist, desto besser lässt sie sich behandeln. Strukturelle Veränderungen (z. B. eine Arthrose) werden anders behandelt als eine Muskelverspannung. Ggf. unterstützt ein ärztlich verordnetes MRT eine zielorientierte Behandlung.

Meine Philosophie für eine nachhaltige Haltungskorrektur: Zielorientiertes Bewegen und Behandeln.

Neben der Auswahl von Osteopathie, Akupunktur und mentalen Behandlungstechniken gehören auch maßgeschneiderte sporttherapeutische Übungen auf den Therapieplan.

Selbstbewusste Haltung
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