Müdigkeit
Menschen, die oft müde und erschöpft sind, landen im sozialen Umfeld und auch bei Ärzten schnell in einer Schublade. Ihnen wird unterstellt, sie seien depressiv, arbeiten zu viel oder essen zu ungesund; oder noch schlimmer, sie würden sich alles nur einbilden und sollten sich mal zusammen reißen.
Früher war das vermeintlich anders. Die Menschen sind ihren Verpflichtungen nachgegangen – Arbeit, Kinder, Pflege von Heim und Angehörigen. Zeit für Klagen gab es nicht.
War das wirklich so? Ist regelmäßige Erschöpfung tatsächlich eine Erkrankung der modernen Zeit?
Ist regelmäßige Erschöpfung überhaupt eine Krankheit?
Entscheidend ist der Leidensdruck, den Menschen empfinden, die sich oft oder täglich durch Müdigkeit bzw. Erschöpfungsgefühl im Alltag (teils massiv) eingeschränkt fühlen.
Sind Erschöpfungszustände durch eine Änderung des Lebenswandels (weniger Arbeit, optimalen Sport, optimale Regeneration und Entspannung) nicht behebbar, kann man jedoch von einem Krankheitswert ausgehen.
In der Medizin wird vom chronischen Erschöpfungssyndrom gesprochen. Andere Bezeichnungen lauten chronisches Müdigkeitssyndrom (englisch: chronic fatigue syndrome, abgekürzt CFS) oder auch (beninge) myalgische Enzephalomyelitis (ME).
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist oft ein Symptom einer Erkrankung. Es ist jedoch Umstritten, dass das CFS eine eigenständige Krankheit ist, da es scheinbar kein einheitliches Krankheitsbild gibt.
Diagnose
Für eine Diagnose ist eine ausgiebige Ausschlussdiagnostik erforderlich, um andere Erkrankungen, die mit viel Müdigkeit, leichter Erschöpfbarkeit, Schlafstörungen und ggf. auch Schmerzen oder neurologischen Fehlfunktionen im Zusammenhang stehen, erkennen zu können.
Eine Diagnose sollte zum Ziel haben, eine Antwort zu finden, warum ein Mensch unverhältnismäßig erschöpfbar ist. Nur dann ist eine zielgerichtete Behandlung möglich!
Das Wichtigste zum Beginn der Untersuchung ist eine sehr umfassende Anamnese. Dabei soll herausgefunden werden, welche Vorgeschichte(n) zu den Symptomen geführt haben könnten. Auch lang zurück liegende Ereignisse können im Einzelfall von Bedeutung sein. Von besonderem Interesse sind Faktoren wie der Lebenswandel, Familien-, Arbeits- und Wohnverhältnisse, Ernährung, Medikamente, Schlafhygiene, Reisen und Sport. Infektionkrankheiten spielen bei der Entwicklung eines chronischen Erschöpfungssyndroms ebenfalls eine Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit einer Long-Covid bzw. Post-Covid Erkrankung.
Verschiedene Begleitsymptome und ggf. eine spezielle Blutuntersuchung können in vielen Fällen erste Hinweise liefern.
Eine körperliche Untersuchung prüft die Funktion des Nervensystems, einzelner Muskeln und Faszien sowie die Wirbelsäule. Auch die Funktion bestimmter Organe wird berücksichtigt. Dazu gehören vor allem Herz und Lunge, aber auch Leber, Nieren, Darm und hormonregulierende Organe (z. B. Schilddrüse, Nebennieren).
Osteopathische Tests können ebenfalls auffällige Gewebestrukturen lokalisieren.
In meiner Praxis bewerte ich auch das energetische Bild nach den Lehren der Traditionellen Chinesischen Medizin – speziell der 5 Elemente Lehre.
Auch eine umfassende Herddiagnostik (Störfelddiagnose) ist in meiner Praxis möglich.
Das Diagnoseschema umfasst auch psychische Faktoren bzw. traumatische Erlebnisse.
Bei einer Laboruntersuchung des Blutes lässt sich z. B. leicht ein Mangel an bestimmten Blutzellen fest stellen (Anämie). Auch latente Entzündungsprozesse lassen sich in der Regel im Blut nachweisen. Eine speziellere Laboruntersuchung umfasst z. B. die Zusammensetzung von Mikronährstoffen oder die Qualität verschiedener Stoffwechselvorgänge. Auch kann in einigen Fällen die Darmbiologie in den Fokus der Diagnose rücken.
In Verbindung mit unklaren Schmerzen kann nach Anzeichen eines Fibromyalgiesyndroms gesucht werden.
Aktuell ist das vermehrte Auftreten des Erschöfpungssyndroms nach eine Corona-Infektion. Beim sog. Long-Covid handelt es sich um eine postinfektiöse Erkrankung.
Behandlung
Nach Abschluss der Untersuchungen erstelle ich eine vorläufige Diagnose. Das chronische Erschöpfungssyndrom hat sehr viele Gesichter. Nicht immer sind sie klar zu erkennen und es kann auch vorkommen, dass es nicht möglich ist, mit den zur Verfügung stehen Mitteln eine Ursache zu finden.
Oft kann es notwendig sein, die weitere Behandlung bei Fachärzten durchführen zu lassen, z. B. wenn ein Herdgeschehen in einem Zahn vermutet wird oder eine latente Allergie wahrscheinlich ist.
Durch osteopathische Techniken und durch die Mittel der Traditionellen Chinesischen Medizin, vor allem der Akupunktur und der Kräuterlehre, kann der Genesungsverlauf nach meinen Erfahrungen oft positiv beeinflusst werden. Auch die Techniken der medizinischen Hypnose wende ich einigen Fällen an.
Hausbesuche möglich
Fällt es Ihnen schwer in meine Praxis zu kommen? Ich biete in besonderen Fällen auch Hausbesuche an.